15. November 2024-13. April 2025
Mehr Aufstand, mehr Widerstand, mehr Freiheit: Der Hecker-Zug steht symbolisch für die Badische Revolution 1848-49. Welche Orte waren Teil des Zuges im April 1848? Wie sehen sie heute aus? Der Fotokünstler Pio Rahner zeigt in der Sonderausstellung "Nachgang - Auf den Spuren des Hecker-Zugs" Orte, die Zeuge der revolutionären Aufbruchsstimmung waren.
Am 13. April 1848 startete der Radikaldemokrat Friedrich Hecker von Konstanz aus einen bewaffneten Aufstand mit dem Ziel, eine demokratisch verfasste deutsche Republik zu errichten. Vorausgegangen war dem Aufstand die Unzufriedenheit Heckers mit der kompromissbereiten Haltung der damaligen liberalen Kräfte gegenüber den deutschen Fürsten. Mit ungefähr tausend Unterstützern brach er nach Karlsruhe auf, um den badischen Großherzog zu stürzen und weitere republikanische Aufstände in den deutschen Staaten zu entfachen. Der „Hecker-Zug“ erreichte jedoch niemals Karlsruhe, da er von badischen und hessischen Regierungstruppen niedergeschlagen wurde. Hecker erkannte seine Niederlage an und floh anschießend in die USA. Er blieb jedoch für die republikanisch-demokratische Bewegung eine bedeutende Symbolfigur.
Der Fotokünstler Pio Rahner erzählt in der Sonderausstellung „Nachgang“ seinen eigenen Weg auf genau der gleichen Strecke die einst der Hecker-Zug zu Fuß nahm, allerdings nimmt Rahner das Fahrrad.
Seinen „Nachgang“ dokumentiert er auf über 2000 Fotos. Wobei er weniger haptisch begreifbare Motive wählt. Der Fotokünstler zeigt bewusst Landschaften, die auf den ersten Blick eher unscheinbar und lokal unmöglich zu verorten scheinen. Es sind Ausschnitte, die von irgendwo und von überall her sein könnten. So ist es eher eine Stimmung, die Pio Rahner mit seinen Fotografien überträgt.
Bildnachweis: © Pio Rahner