Die Kunsthalle Mannheim, als Museum eröffnet im Jahr 1909, ist eine der ersten Bürgersammlungen der Moderne. Bereits kurz nach ihrer Gründung erlangte die Kunsthalle durch moderne Sammlungskonzepte eine Vorreiterrolle in der deutschen Museumsszene. Schon 1910 erwarb Fritz Wichert (1909–1923) ihr berühmtestes Gemälde: Édouard Manets „Die Erschießung Kaiser Maximilians von Mexiko“. Gustav Friedrich Hartlaub (1923–1933) prägte 1925 den Begriff der „Neuen Sachlichkeit“ und brachte die realistische Malerei der zu Ende gehenden 1920er-Jahre nach Mannheim. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kunsthalle zu einem der führenden Museen mit Schwerpunkt für Skulpturen. Sie entwickelte sich zu einem der wichtigsten Museen der klassischen Moderne und der zeitgenössischen Kunst.
Aktuell umfasst die Sammlung rund 2.300 Gemälde, 860 Skulpturen und Installationen, 34.000 Grafiken und 800 Objekte der angewandten Kunst. Neben Meisterwerken der Malerei und Grafik von Max Beckmann bis Francis Bacon glänzt die Sammlung mit einem Skulpturenbestand von Auguste Rodin bis Thomas Hirschhorn. Zudem zeigt sie Installationen von Alicja Kwade, Rebecca Horn, William Kentridge, Joseph Kosuth und James Turrell. Weitere Schwerpunkte der wissenschaftlichen Arbeit an der Kunsthalle bilden die Entwicklung hochkarätiger Ausstellungen – jedes Jahr zeigt das Museum eine Vielzahl an Sonderausstellungen von moderner über zeitgenössische Kunst bis hin zu Graphik – sowie die Provenienzforschung. Neben herausragender Kunst dürfen sich die Besucher*innen der Kunsthalle Mannheim auf eine beindruckende Architektur freuen: Der historisch gewachsene Komplex am schönsten Platz Mannheims, dem Friedrichsplatz, umfasst Hermann Billings Jugendstil-Bau von 1907 sowie den 2017 fertiggestellten Hector-Bau des Hamburger Büros gmp – von Gerkan Mark und Partner. Insgesamt bietet die Kunsthalle 5.700 Quadratmeter Ausstellungsfläche.