Peter Jacobi. Memory becomes form - sculptures, reliefs, photographs

Peter Jacobi, Drapierter Torso, 1965 / um 2020, Eiche, aufwendig geschnitzt, Textilassemblage, 195 × 220 × 60 cm. ©Künstler, Foto: Museum im Prediger.
Peter Jacobi, Wermesch / Vermeș, Altarsockel in aufgegebener Kirche, 2005, Digitaldruck, 80 × 58 cm. © Künstler.
Peter Jacobi, Westwall / Südpfalz, Als Panzersperre angelegte Seenfolge, 1983, 37 × 37 cm, s/w Fotografie auf Barytpapier. © Künstler.
This exhibition is available in
German
"Memory becomes form" - this exhibition title says it all, as Peter Jacobi's work appears to be a continuous and multi-layered reflection on identity and memory, on past, passing and remaining time. 85 sculptures, reliefs and photographs exemplify the extensive work of the internationally renowned, multi-award-winning artist: from an oak torso with textile assemblage from 1965 to recent columns in bronze and cast iron. In between are central groups of works, including marble reliefs, floor sculptures in cast iron, photographs of traces of the Second World War that are still visible today and of once magnificent fortified churches of the Transylvanian Saxons, many of which are now in ruins.
Peter Jacobi, 1935 in Rumänien geboren, hat in nunmehr über fünfzig Schaffensjahren ein großes und facettenreiches Werk hervorgebracht. »Die Rettung vor dem Vergessen und die Heilung des Gedächtnisses durch Ästhetik« (Magda Predescu) ziehen sich als roter Faden durch sein Œuvre. Für sein Schaffen wurde er vielfach ausgezeichnet, zuletzt 2020 mit dem Constantin Brâncuşi-Nationalpreis. Seine Werke finden sich weltweit in renommierten Museumssammlungen und im öffentlichen Raum. 2009 wurde das von ihm entworfene Mahnmal für die Holocaust-Opfer in Bukarest eingeweiht, das an die über 300.000 ermordeten rumänischen Juden und Roma während des Zweiten Weltkrieges erinnert.

Das Werk Peter Jacobis entzieht sich einer strengen, abgrenzenden Klassifizierung, umfasst es doch die verschiedensten, ineinandergreifenden Medien: von der Bildhauerei über Textilarbeiten und Fotografie bis hin zu einem weiten Begriff von Installation. Sein künstlerisches Konzept spannt sich zwischen der Abstraktion und Figuration, zwischen dem Narrativen und Dokumentarischen. Geometrische, modulare und organische Säulen mit variierenden Querschnitten bilden einen zentralen Aspekt seiner bildhauerischen Arbeit. Bronze, Eisen und Stahl, Marmor und Schiefer gehören zu seinen bevorzugten Materialien. Parallel zur Bildhauerei entstanden stets auch Fotografien. Fotografie und Bildhauerei sind bei Peter Jacobi inhaltlich untrennbar miteinander verknüpft.

Peter Jacobi studierte Bildhauerei an der Kunstakademie Bukarest (1955–1961). Gemeinsam mit seiner damaligen Lebensgefährtin, der 2022 verstorbenen Künstlerin Ritzi Jacobi, fertigte er in den 1960er- und 70er-Jahren großformatige Textilreliefs, die weltweit zu sehen waren. 1970, nach der Teilnahme an der Biennale in Venedig, wanderten Peter und Ritzi Jacobi nach Deutschland aus, wo sie für weitere zehn Jahre ihr gemeinsames Schaffen fortsetzten. Von 1971 bis zu seiner Emeritierung 1998 war Peter Jacobi Professor für Gestaltung an der Hochschule Pforzheim.
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